Ich bin seit 25 Jahren selbstständiger IT-Administrator und habe relativ viele Kunden die Exchange mit Outlook (...) verwenden. Ich bin mit Windows, Linux und BSD bewandert, kann mir also eigentlich relativ gut bei allen Betriebssystemen helfen.
Da mich einerseits Trump sehr stört und andererseits ich eigentlich so eingestellt bin, das Geld in Österreich oder zumindest in Europa bleiben sollte, habe ich versucht eine brauchbare (!) Alternative für Exchange und Outlook zu finden.
Ich habe jetzt Grommunio einige Tage lang getestet, habe es installiert, zerstört, wieder repariert und mit Thunderbird, Outlook und em-Client getestet.
Zusammenfassend kann ich jetzt sagen: leider wäre es unzumutbar meinen Kunden gegenüber Grommunio als Alternative zu Exchange anzubieten. Auch wenn mich Exchange zeitweise an die Grenze des Irrsinns treibt, ist es doch so, dass es zu 99% funktioniert und wenn es nicht funktioniert sieht man relativ schnell wo das Problem liegt. Bei Grommunio hingegen werden selbst einfache Fehler nicht um die Burg behoben. Das sieht man ganz einfach, wenn man ein Problem hat, Googelt und es einen 2 Jahre alten Forenbeitrag gibt -> Ergo, Fehler noch immer nicht behoben.
Mir ist schon bewusst, dass es Prioritäten geben muss und nicht jedes Problem sofort gelöst werden kann, das ist ja auch eine Frage der (Wo)-Man-Power, aber ganz ehrlich: Schaut Euch gMail an, oder Amazon, schaut scheiße aus, funktioniert aber problemlos. Technik vor Aussehen! Ich kann mit einem hässlichen Interface ohne Probleme leben, wenn dafür technisch alles funktioniert. Ich schaffe es aber mit einer falsch formatierten Mail bzw. Kalendereintrag die Synchronisation für ein Mailkonto (mit em-Client und zum Teil auch Thunderbird) "abzuschalten". Natürlich liegt der Fehler bei em-Client und Thunderbird, die könnten das auch abfangen, aber Thunderbird ist kostenlos und em-Client ists egal (bzw Ausreden).
Jetzt stellt man sich das vor mit 100erten Business (!!!!!) - Kunden und einem falsch formatierten Newsletter. Der Supergau. Ich brauche ja weniger Arbeit und nicht mehr. Und falls jetzt jemand mit der DSGVO kommen möchte: der EU ists egal, wenns nicht so wäre, wäre Microsoft verboten und halb Europa würde stehen.
Ein Exchange-Konto mit 50GB kostet netto € 3,70/Monat inkl. Support der dir sehr schnell auch Stundenlang hilft wenn es sein muss. Und die geben auch nicht auf, solange Du nicht sagst dass das Problem behoben ist. Grommunio möchte € 1,99 Lizenzgebühren für eine Software, die im Business-Umfeld so leider nicht nutzbar ist.
Ich werde das Projekt weiter im Auge behalten und wünsche mir wirklich dass es Erfolg hat, aber so wie das derzeit läuft ist es für meine Kunden nicht nutzbar.
Ich freue mich über eine offene, nicht hasserfüllte Diskussion über: wie kann man eine Alternative anbieten ohne dann in Arbeit unterzugehen.